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Die Rock`n`Roll Butterfahrt

Das größte kleinste Festival der Welt
Rock`n`Roll Butterfahrt
Rock`n`Roll Butterfahrt

"Vor ihnen lag die Insel ihrer Träume."

Die Toten Hosen | Unter falscher Flagge

"Sehn wa uns auf Insel, ne?" war die Verabschiedung bei unzähligen Konzerten. In stetig kürzer werdenden Intervallen, je näher der Mai rückte. Wie Insel? Wat Insel? Wat`n für `ne Insel?

Tatsächlich bin ich nach einer lange zurück liegenden, stürmischen Überfahrt von Santorini retour zum griechischen Festland immer zunächst einmal äußerst skeptisch, wenn es darum geht, todesmutig und -verachtend in See zu stechen. Diese hatte nämlich mit allem, was man so aus Film & Fernsehen kennt und mit stürmischen Überfahrten im Allgemeinen in Verbindung bringt (merkwürdig grün verfärbte Gesichter, über der Reling hängende, krampfende Körper. Die Geräusche und vor allem dieses ganz spezielle Bouquet vergisst man nie) einen bleibenden und fast panisch kreischenden, warnenden Eindruck hinterlassen. Erhobener Zeigefinger. Ausrufezeichen!

"Schnapsinsel, Alter, Schnaaaahaaaaps!"

 

Schnaps? Echt jetzt? Na super! Das Zeug hat auf mich in jeglicher Darreichungsform ungefähr den gleichen Effekt wie stürmische Überseefahrten. Braucht also eigentlich kein Mensch. "Und Schuhe gibbet. Allet steuerfrei!" Ähm? "Ja naja, Bier halt auch!" Aha! Interessanter. "Und Konzert, lauter laute Bands!" Ok, spannend, passt! Vielleicht doch mal nen Blick riskieren...

Wo genau? "Na Helgoland. Ey, da musste hin, Alter!" Ernsthaft? Helgoland? Da, wo sich Möwe und Robbe "Gute Nacht" sagen? "Jawollo! Hin da!"

Und eigentlich war`s das dann auch schon. Zum ersten Mal Ausbooten um den Fuß auf hochseeinsels Boden zu setzen, das erste Bier an windigem Kai. Dose, is klar. Insulaner, die anfangs dem da alljährlich an ihre Landungsbrücke gespültem, buntem Treiben vielleicht noch für einen Moment vorsichtig zurückhaltend begegnen...doch schon nach dem ersten gemeinsamen Getränk fühlt man sich "Welkoam Iip Lunn". Eiergrog, is klar. Dann die ersten schrägen Klänge stromverstärkter Gitarren nach schaukelnder Überfahrt von Insel zu Düne, der Blick von Bühne direkt auf Strand und Meer. Und dann überall diese herrlich verrückten Spinner, die meist zumindest irgendwie ähnlich gepolt sind wie man selbst...das alles brennt sich in Netzhaut, Hirn und vor allem Herz. Das lässt nicht mehr los. Ein Gefühl wie nach Hause kommen.

Das alles macht die Rock`n`Roll Butterfahrt sehr besonders und unvergesslich. Eben zum größten kleinsten Festival der Welt. Das alles führt seit dem eigenen ersten Mal jedes Jahr auf`s neue zu Wellen unbändiger Vorfreude. In stetig kürzer werdenden Intervallen, je näher der Mai rückt. Das alles...und doch noch so wahnsinnig viel mehr...

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© Copyright by Sascha Döring
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